Björn Dunkerbeck: "Das Meer ist mein Leben"

„Auf Gran Canaria kannst du mitten im Dezember in Bermudashorts paddeln gehen“, sagt der Weltmeister und Organisator des Stand Up Paddle Race Pro-Am."

Wenn man Bjørn Dunkerbeck gegenübersitzt, hat man das Gefühl, als ob im nächsten Moment schon eine Welle auf einen zugerollt käme. Nach jedem Wort ist es, als würde man das Rauschen des Ozeans hören. Tatsächlich ist das nicht verwunderlich bei jemandem, der praktisch zu den Amphibien zählt und genauso viel Zeit zu Wasser wie zu Lande verbringt. Sein WhatsApp-Profil ist eindeutig: „Versuch´s später nochmal. Ich bin Surfen.“ Nach 42 Weltmeisterschaftstiteln organisiert der schnellste Bewohner des Meeres nun das Stand Up Paddle Race Gran Canaria Pro-Am, das vom 15. bis 18. Dezember an der Küste von Mogán ausgetragen wird.

Björn Dunkerbeck auf sein SUP board in Arguineguín, Gran Canaria

- Sagen Sie, wie sind Sie eigentlich zum Stand Up Paddle Surfing gekommen? Was hat Sie an dieser Disziplin fasziniert?

Ich habe mein ganzes Leben mit Surfen und Windsurfen zugebracht. Dann vor etwa acht oder neun Jahren tauchten auf Hawaii die ersten Sportler dieser Disziplin auf. Es ist einfach perfekt. Einerseits kann man im flachen Wasser Stellen entdecken, die man nur mit einem SUP Board erreichen kann. Und andererseits kann man damit auch Wellen surfen.

- Was ist für die Klientel im Allgemeinen so anziehend?

Nun, positiv ist, dass die Disziplin mit der entsprechenden Ausrüstung von jedermann erlernt werden kann. Für die Klientel im Allgemeinen ist es das ideale Hilfsmittel, um sozusagen auf Spazierfahrt zu gehen. Du kannst alle Stellen und Winkel an der Küste erreichen, die normalerweise unzugänglich sind, vorausgesetzt, man kann das Brett richtig handhaben. Ich kann nur dazu raten, sich in einer Surfschule ein Brett auszuleihen, das für das Körpergewicht am angemessensten ist. Das Sortiment an SUP Boards ist ziemlich groß. Und in unseren Schulen haben es bisher noch alle gelernt. Wir arbeiten viel mit Kindern und wenn es keine Wellen gibt, machen wir Stand Up Paddling.

Björn Dunkerbeck beim Windsurfen in Playa del Aguila, Gran Canaria

- Welche Erwartungen werden an die kommende Meisterschaft gestellt?

Letztes Jahr fand sie mehr oder weniger zur gleichen Zeit statt und es war gleichzeitig der letzte Wettbewerb auf den Kanaren. Dieses Mal wird der Gewinner des Wettkampfs am Sonntag, der Waterman League der europäischen Meisterschaft, damit auch zum Europameister. Wir sind in der Kategorie aufgestiegen und werden wieder die letzte Meisterschaft sowohl der Kanaren als auch Spaniens austragen. Interessant zu wissen ist, dass wir einen Umlauf mit aufblasbaren Boards anbieten, die sind einfach perfekt für die Reise, passen in jede Tasche und in jedes Flugzeug und mitten im Dezember kannst du auf Gran Canaria in Bermudashorts paddeln gehen. Und genau diese Message wollen wir in den Medien Europas verbreiten. Ich möchte gerne noch hinzufügen, dass es am Samstag und Sonntag Rennen für jedermann gibt, der es mal ausprobieren und sich aufs Brett stellen möchte, und natürlich gratis. Außerdem laden wir alle Schulen von Gran Canaria dazu ein, mit ihrem Club vorbeizuschauen und am Strand ihren Stand aufzubauen.

Björn Dunkerbeck auf sein SUP board in Mogán, Gran Canaria

- Die hervorragenden Wetterbedingungen auf Gran Canaria machen im Vergleich zu anderen Orten wahrscheinlich den kleinen Unterschied aus und sind für alle Wassersportarten perfekt, oder wie sehen Sie das?

Genau das ist eines der Geheimnisse der Meister von Gran Canaria, denn sie können an 365 Tagen im Jahr trainieren, wenn sie wollen, und das ist natürlich ein großer Vorteil. Hier haben wir Weltmeister und Weltmeisterinnen und sogar Olympiasieger und -siegerinnen in allen Disziplinen. Und das Niveau wird bei allen Wassersportarten immer besser. Und es wird weitere Meister geben, weil wir einfach die besten Trainingsbedingungen haben.

Björn Dunkerbeck
Björn Dunkerbeck auf sein Windsurf board in Playa de Vargas, Gran Canaria

- Ihre Leidenschaft für das Meer und den Wassersport ist schon erstaunlich nach so vielen Jahren und so vielen Erfolgen.

Das Meer ist wirklich mein Leben. Im nächsten Jahr feiern die Dunkerbeck-Schulen ihren Vierzigsten. Und ich habe dann dreißig Jahre lang an den Weltmeisterschaften teilgenommen. Meine Eltern eröffneten die erste Surfschule am Leuchtturm von Maspalomas und ich habe in einer Meerwasserlagune, der Charca de Maspalomas, laufen gelernt. Außerdem war es meine Mutter, die die erste Weltmeisterschaft in Pozo Izquierdo organisiert hat und mein Vater war auch 23 Jahre lang dabei.