Gleich beim Betreten empfängt dich der liebliche Duft des Jasmins. Der "Jardín de la Marquesa" gehört zu diesen Orten, die man am liebsten allein erforscht, nur in Begleitung dieser üppigen, exotischen Pflanzenwelt. Doch Halt, nicht ganz alleine! Die Stille wird von einer Parade stolz schreitender Pfaue unterbrochen. Sie sind die eigentlichen Besitzer des Gartens, den sie mit ihren Zeremonien, Farben und bedachten Bewegungen erfüllen. Wir beschreiten einen Weg, dessen Dach aus grünen Pflanzen gebildet wird, die aus aller Herren Länder stammen.
500 Pflanzenarten aus 5 Kontinenten gedeihen im Garten der Marquise. Ihr charaktervolles Ensemble bildet eine eigenwillige Unterbrechung in den grünen Bananenpflanzungen, die die Umgebung mit ihren Monokulturen beherrschen.
Der Garten der Marquise liegt am Fuß des Berges Arucas. Seine Üppigkeit verdankt er dem fruchtbaren Boden. In ihm sammeln sich die Sedimente, die mit den Regenfällen vom Berg fließen. Was hier in den Boden gesteckt wird, wächst und gedeiht. Wie der über 200 Jahre alte Drachenbaum, ein prachtvolles Exemplar dieser schönen Baumart, die nur auf den Kanaren wächst. Oder der riesige Ficus.
Die neoklassische Fassade des Herrenhauses verleiht dem Garten Würde. Der Ursprung des Gartens geht auf das Jahr 1880 zurück, als Don Ramón Madam y Uriondo, der erste Marquis von Arucas, damit begann, einen Garten um sein Sommerschloss herum anzulegen.
Und hier sind wir, zwei Jahrhunderte später, an der Pforte eines kleinen Paradieses besonderer Art. Ein herrliches Beispiel all der Naturschönheiten, die sich in den vielen Gärten von Gran Canaria verstecken. Und ein Geschenk, das an vergangene Zeiten erinnert.